Donnerstag, 10. Mai 2012

Hüftgelenksarthrose oder Nierenkolik?

Die etwa 50 jährige Patientin erlitt vor 5 Monaten bei einer Bergwanderung eine heftige Schmerzattacke auf der Rückseite des rechten Beines, verbunden mit starken Schmerzen der Leistenbeuge. Dauerschmerzen, die nicht mehr abklangen und sich in unregelmäßigen Abständen noch steigerten.

Diagnosen: Ischialgie und Coxarthrose

Ischialgie, so die Diagnose des Orthopäden und nichtsteroidale Antirheumatika, wie z.B. Ibuprofen wurden verordnet. Die Beschwerden liessen sich dadurch kaum beeinflussen. Das Röntgenbild zeigte eine hochgradige Abnutzung des  rechten Hüftgelenks und des rechten Kreuzbein-Darmbeingelenk. Das wurde durch eine Computertomographie bestätigt, die zusätzlich eine beginnende Schädigung der Wirbelgelenke (L2 - L3) und zwischen diesen Wirbeln eine Bandscheibenvorwölbung zeigte. Ihr wurde daraufhin ein künstliches Hüftgelenk empfohlen.

Nierenkolik: Dauer 5 Monate

Eine Anamnese, die Erhebung der Krankheitsvorgeschichte, wurde weder vom behandelnden Orthopäden, noch während eines späteren stationären Aufenthalts vorgenommen. Die Erwähnung der Patientin, sie hätte seit Jahrzehnten eine ständige Nieren- und Blasenentzündung, Nierensteine wurde mit der lapidaren Empfehlung, deshalb gelegentlich einen Urologen zu konsultieren, beantwortet. Der Zusammenhang mit dem Schmerzgeschehen der Hüfte und der bestehenden Harnwegserkrankung, von orthopädischer Seite nicht in Erwägung gezogen.

Gesehen wurde nur die optisch eindrückliche Abnutzung des Hüftgelenks. Tatsächlich lag aber den enormen Schmerzen eine seit 5 Monaten offensichtlich ununterbrochen bestehende Nierenkolik zu Grunde. Nach hochdosierter Einnahme eines speziellen, ausschließlich auf die Organmuskulatur, nicht auf den Bewegungsapparat wirkenden Medikaments, normalisierte sich der Zustand innerhalb einer halben Stunde völlig. (In Deutschland ist unter dem Namen "Buscopan" ein ähnlich wirkendes Medikament frei erhältlich.)

Es ist charakteristisch, dass Orthopäden jeden Schmerzzustand ihrem Fachgebiet zuordnen und andere Ursachen nicht bedenken. Nach deren Auffassung entstehen Arthrosen aus sich selbst heraus und haben keine außerhalb der Orthopädie befindliche Ursache. Jeder Facharzt laboriert in seinem Fachgebiet herum, ohne einen "Blick über den Gartenzaun" zum Nachbarn zu unternehmen. Und so geschieht es, dass beispielsweise eine Nierenkolik monatelang übersehen wird. Stattdessen werden Endoprothesen implantiert, die, weil der Verursacher unbehandelt bleibt, zu Komplikationen neigen.
Siehe auch: Orthopädie, Therapie ohne Diagnose

Tipps für Patienten

Viele Beschwerden des unteren Rückens, des Kreuzbeins und der Hüft- und Kniegelenke , sowie  Schmerzeinstrahlungen in Hüft- und Kniegelenke haben erfahrungsgemäss das Harnwegssystem, die Nieren, die Harnleiter und die Blase als Ursache. Insbesondere scheinen Schmerzen in den Leistenbeugen dazu zu gehören.

Bei solchen Beschwerden ist der Weg zu einem Orthopäden als erster Schritt nicht zu empfehlen. Konsultieren Sie stattdessen zunächst den Hausarzt und bitten Sie Ihn eine Urinuntersuchung vorzunehmen. Sofern die ergebnislos ist, steht der Überweisung zum Orthopäden nichts im Wege.


Klaus Radloff

www.klaus-radloff.com 

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Hinweis für Angehörige medizinischer Berufe:
Die Energetisch-Statische-Behandlung (ESB/APM n.Radloff) wird im

Lehrinstitut Radloff
Institut für Akupunktur Massage AG
Bachstrasse 72
CH 5034 Suhr 

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